dazwischen

Wenn im Tibetischen Buddhismus von Bardo gesprochen wird, ist damit gewöhnlich die Phase zwischen einem Leben und dem nächsten gemeint – die Zeitspanne zwischen Tod und Wiedergeburt. Die eigentliche Bedeutung des Wortes ist jedoch „Zwischenzustand / was dazwischen liegt“ (vgl. Quelle, Zugriff 30.5.2020)

Im Bardo sind wir in der Ungewissheit, im Zwischenzustand, von dem wir nicht wissen wie lange er dauert, nicht wissen wohin er uns führt und wie wir wieder herauskommen. (vgl. Quelle, Zugriff 30.5.2020)

Inspiriert von diesen Erklärungen, übertrage ich das Konzept laienhaft und vereinfacht auf meinen derzeitigen Zustand. Ich fühle mich im Bardo.

Ich befinde mich im Zwischenzustand und in Unwissenheit. Das Davor ist verlassen, das Danach noch nicht erreicht. Die Raupe ist keine Raupe mehr und noch kein Schmetterling. Die  Corona-Krise ist eine Zäsur. Die „alte“ Normalität ist vorbei, die „neue“ hat sich mir noch nicht gezeigt. Wie finde ich so meinen Platz, wie leiste ich meinen Beitrag?

Diese Zwischenzeit dient dem Wirken zwischen den Zeiten. Diese Zwischenzeit braucht mich nicht. Meine Aktivität scheint nicht gefragt. Es ist eine Zeit der Hingabe.

Das NICHT WISSEN ist ein wesentlicher Bestandteil dieses Zwischenzustandes. Würde ich meinem gespeicherten Wissen folgen, fände ich mich erneut in der bekannten, eingefahrenen Spur. Das Neue liegt außerhalb meiner Erfahrungswelt.

NICHT WISSEN führt über den (Teller-)Rand hinaus
NICHT WISSEN ermöglicht das Unbeschreibliche
NICHT WISSEN ist eine Befreiung

Die Antizipation surrt. Die Schwingungen schlagen Wellen. Manchmal glaube ich im „Augenwinkel“ Bewegung wahrzunehmen. Dann flattert mein Magen. Doch es zeigt sich kein Schmetterling. Ich bin im Bardo. Das gilt es auszuhalten. Ich finde das herausfordernd.

Butterflies
Are
Refusing to be rushed
Dance of surrender
On replay

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