Vom Kommen und GEHEN – LUNA

Ich setze mich zum Essen draußen in die Abendsonne
Luna kommt, miaut, springt zu mir auf die Bank, rollt sich ein, schläft.
Sie bettelt weder um Essen noch um Aufmerksamkeit
Sie sucht die Nähe.

Ich setze mich zum Kaffee auf die Terrasse
Luna kommt, miaut, rollt sich am Steinboden zu meinen Füßen ein, döst.

Ich schaue in der Früh aus dem Fenster
Luna sitzt auf der Wiese, ihr Blick starr auf die Erde gerichtet, lauert auf, fängt, frisst.

Einschub: wenn sie eine Gelegenheit sieht – irgendwer also im Garten ist – präsentiert sie stolz miauend ihre Beute

Ich setze mich mit einem Buch auf die Veranda
Luna springt auf das Geländer, miaut, springt auf den Boden, auf meinen Schoß
Sie rollt sich zusammen, schnurrt während ich sie streichle.
–   oder
Luna schläft im Korbsessel, hebt nur kurz ihren Kopf wenn ich mich dazusetze.

Ich öffne die Tür um rauszugehen
Luna liegt auf der Schwelle, wendet mir den Kopf zu, miaut, bleibt liegen
Ich steige über sie drüber, beuge mich für eine kurze Streicheleinheit zu ihr runter
sie drückt ihren Rücken gegen die geschlossen Tür, ruht.

Ich komme mit der Futterschale raus
Luna sitzt vorm Haus, fixiert mich, begleitet mich zum Hühnerstall, klettert die Holzwand hoch, fordert miauend ihr Futter, frisst.

Ich gehe zum Parkplatz
Luna liegt auf der Schotterstraße
Manchmal in der Mitte des Weges, manchmal dicht beim Autoreifen
Sie miaut, schnurrt wenn ich ihr durchs warme Fell streiche, streckt sich
Mit dem Motorengeräusch verdrückt sie sich.

Ich liege auf der Liege, bestaune den Sternenhimmel
Luna schleicht sich an, springt ohne Vorwarnung – kein Maunzen, nichts – auf meinen Bauch
Mein Aufschrei jagt uns beide in die Höhe.

Jetzt sind die Sesselpölster immer sauber
in der Keramikschale scheppern einzelne, übriggelassene Futterstücke
es wird nicht mehr miaut, nicht mehr geschnurrt auf unserem Hof
du fehlst,
schön, dass du da warst,
lebe wohl liebe Luna Maroni!

Ein Gedanke zu „Vom Kommen und GEHEN – LUNA

  1. Irene Antworten

    Ich lese diese Zeilen und diese berühren mich, Abschied tut weh und doch tröstet mich der Inhalt dieser Zeilen, weil man nicht die Erlebnisse mit Luna vergessen wird.

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